09 Jan 2017
Welche Fremdsprachen fördern Ihre Karriere?

Es gibt viele gute Gründe, eine neue Sprache zu lernen. Diese kann man grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen: berufliche oder private Gründe. Ich werde mich auf beruflichen Gründe konzentrieren.

mapa1-post

Wikipedia informiert uns, dass die fünf meist gesprochenen Sprachen der EU Englisch (51%), Deutsch (32 %), Französisch (26%), Italienische (16%) und Spanisch (15%) sind. Deutsch ist mit einem Anteil von 18% aller Muttersprachler die am meisten gesprochene Muttersprache, gefolgt von Italienisch, Englisch, Französisch und Spanisch.


Was haben diese fünf Sprachen dem/der ehrgeizigen Berufstätigen zu bieten?

Englisch

Englisch ist zweifelsohne die Lingua Franca internationaler beruflicher Kommunikation. Das hervorragende Beherrschen von Englisch ist nicht nur eine wichtige Investition in die etwas entferntere Zukunft sondern auch eine notwendige Voraussetzung um sich den derzeitigen Anforderungen des beruflichen Umfeldes anzupassen.

Deutsch

Seit Deutschland innerhalb der EU zum wirtschaftlichen Antriebsmotor wurde, hat Deutsch erneut für internationalen Handel mehr an Bedeutung gewonnen, besonders in Zentraleuropa.

Französisch

Außer in Frankreich wird es von manchen Schweizern, Belgiern und den meisten Luxemburgern als erste Sprache verwendet. Französisch kann von zusätzlicher Wichtigkeit sein, wenn man beruflich mit den früheren französischen Koloniestaaten in Afrika zu tun hat.

Italienisch

Die Nähe zu Österreich war oft ein Grund dafür, Italienisch zu lernen. Eine große Anzahl italienischer Wörter wurde zum Beispiel in den Bereichen Musik und Finanzen von anderen Sprachen übernommen. Trotzdem sehe ich keine gewichtigen beruflichen Gründe, diese schöne Sprache zu lernen.

Spanisch

Spanisch wird als Weltsprache angesehen, weil es außer in Spanien hauptsächlich in Lateinamerika einigen Teilen der U.S.A. gesprochen wird.

mapa2-post

In der Vergangenheit waren die Trends bezüglich der Nützlichkeit von Sprachen direkt von der geographischen Lage abhängig, d.h. meist wurde – wenn überhaupt – die Sprache des wichtigsten Nachbarlandes erlernt.

Unabhängig von geographischen Aspekten wären dies die Sprachen, die man global denkend heute erlernen sollte:

  • Chinesisch (Mandarin) – die Handelssprache der Zukunft
  • Deutsch – die Sprache der europäischen Geschäftsperson
  • Arabisch – das Tor zum Mittleren Osten
  • Spanisch – als Antwort zum am schnellsten wachsenden Markt auf den amerikanischen Kontinenten
  • Russisch – als Zugang zu neuen Handelsmöglichkeiten in Russland und den anderen slawischen Ländern

mapa3-post

Übrigens sprechen in Österreich 97% der Bevölkerung Deutsch, 73% Englisch, 11% Französisch, 9% Italienisch, 4% Spanisch, 2% Russisch und 1% Polnisch. Dazu kommen noch die Sprachen der Minderheiten wie z.B. Ungarisch, Kroatisch, Türkisch, Serbokroatisch, u.a..

Mein Rat an ÖsterreicherInnen, die überlegen, eine neue Sprache zu lernen:

  1. Perfektionieren Sie zuerst Ihr Englisch, bis Sie eine fortgeschrittene Stufe erreichen, zumindest C1.
  2. Danach sollten Sie eine romanische Sprache wie Spanisch lernen (wie immer ist das objektiver Rat von mir als Spanischsprechenden).
  3. Ein Grundwissen in slawischen Sprachen ist hilfreich für Konversation und als Türöffner in Ihren gewählten neuen Markt – in diesem Fall würde ich mit Russisch beginnen.
  4. Arabisch und Chinesisch sind heutzutage die wichtigsten nichteuropäischen Handelssprachen. Da es aber Jahre dauert, bis man sie beherrscht, sollten diese auf Ihrer Prioritätenliste nicht ganz oben stehen – außer Sie werden übermorgen nach Dubai oder Shanghai versetzt.

Welche Fremdsprachen fördern Ihre Karriere?

…………………

Über den Autor: Carlos Aleson ist der Leiter von i-diom, einem in Österreich ansässigen Institut, welches auf Sprach- und Kommunikationstraining spezialisiert ist.

english version btn